Fähigkeiten entwickeln für bessere Entscheidungen

Fähigkeiten entwickeln für bessere Entscheidungen

Gute Führungskräfte zeichnet aus, für sich persönlich und für Ihr Unternehmen möglichst optimale Entscheidungen zu treffen. Ein Interview mit Kienbaum-Experte Lennart Rother, wie Sie die besten Ergebnisse in Verbindung mit einem persönlichen, digitalen Coaching erzielen.

Lennart, du verantwortest bei Kienbaum die Entwicklung der digitalen Geschäftsmodelle. Wie kam es zu evelop_me?

Zunächst haben wir entwickelt, was für Unternehmen wirklich erfolgskritisch ist. Richtige Entscheidungen schnell treffen können – und das ist in letzter Zeit nicht einfacher geworden. In unserer VUCA-Welt fehlt die Stabilität, um Entscheidungen verlässlich „richtig“ zu treffen. Diese Stabilität wird nicht zurückkommen, aber wir können die Fähigkeit entwickeln, unter diesen Umständen bessere Entscheidungen zu treffen. Als Beratungsunternehmen haben wir den Anspruch, unseren Kundenunternehmen zu helfen, diese Fähigkeiten zu entwickeln. evelop_me ist unsere Lösung.

Was heißt das genau? Was tut ihr für eure Kunden?

Wir entwickeln die Potentialträger, Führungskräfte und Executives unserer Kundenunternehmen. Dafür arbeiten wir individuell an den akuten Herausforderungen der Personen und bauen gleichzeitig die notwendigen Zukunftskompetenzen auf.

Diese Verbindung aus individueller Entwicklung und übergreifendem Wissensaufbau ist für unsere Kundenunternehmen der Schlüssel für eine nachhaltige Personalentwicklung. Einzeln betrachtet erzeugt digitales Lernen keine echte Veränderung und ein persönlicher Coach sprengt oftmals das Budget. Aber: Die Verbindung aus selbstgesteuertem Lernen und einem persönlichen Coach sorgt für Verbindlichkeit im Praxistransfer und ist der effektivste Weg, das Entwicklungsbudget einzusetzen. Daher bieten wir mit evelop_me die optimale Integration aus persönlichem Coaching in einer digitalen Lernumgebung.

Ihr seid mitten im ersten Corona-Lockdown 2020 gestartet. Wie lief das genau?

Gestartet sind wir im ersten Lockdown 2020. Zuvor waren wir im Stealth Mode und haben in ersten Pilotierungen die Wirksamkeit entwickelt, die Menschen und Organisationen kurzfristig in dieser herausfordernden Zeit hilft. Seitdem verzeichnen wir eine ungebrochene Entwicklung mit Kundenunternehmen aus unterschiedlichsten Branchen (vom großen Handelsunternehmen bis zum Start-up im Hyper-Growth).

Die Idee für evelop_me ist in einer Business Ideation entstanden. Für mich liegt der Wert eines Start-ups allerdings weniger in der Idee, sondern in der Umsetzung. Am liebsten würde ich jeden Tag 10 Ideen umsetzen – dann wäre aber wohl keine richtig erfolgreich. Daher legen wir großen Wert auf disziplinierte Priorisierung und Fokussierung – sowohl bei uns als auch in den Entwicklungsprozessen.

Welche Herausforderungen stecken in so einem Corporate Venture?

Vor meinem Engagement bei Kienbaum war ich am Aufbau von mehreren Start-ups beteiligt und deshalb interessiert, wie ein etabliertes Unternehmen schneller und erfolgreicher neue Geschäftsmodelle entwickeln kann. Mein bisheriges Fazit: Ein gutes Corporate Venture maximiert den Wert bereits vorhandener Ressourcen für neue Produktangebote, welche durch schnelle Iteration mit Kunden validiert werden.

Die Ressourcen aus dem Corporate können dabei vielfältig sein: Kundenzugang, fachliche Kompetenz oder Daten für neue Geschäftsmodelle. Das Venture besitzt dann bestenfalls die interdisziplinäre digitale Kompetenz, um diese Ressourcen in neue relevante Produktangebote zu bündeln. So haben wir eine echte Win-Win-Situation: Eine Wachstumsquelle für das etablierte Unternehmen und eine sinnstiftende Business Mission für das Venture-Team.

Wie stellt sich die Kooperation genau dar?

Es besteht eine tiefe Integration zwischen evelop_me und Kienbaum. evelop_me wurde erfolgreich aus der Inkubation in ein bestehendes Geschäftsfeld von Kienbaum integriert. Beispielsweise arbeiten für evelop_me ausgewählte Kienbaum-Coaches und das Kienbaum Entwickler-Team steuert die technische Weiterentwicklung der Coaching-App.

Warum kein Spin-off?

Wir haben uns gegen den Spin-off und für die Entwicklung über ein bestehendes Kienbaum Geschäftsfeld entschieden. Synergien lassen sich auf diese Weise leichter realisieren und der Spin-off-Prozess hätte Zeit und Energie gekostet, welche wir lieber in die Geschäftsentwicklung investieren.

Welche Rolle spielt das xdeck?

Als Corporate Venture ist es ein echtes Asset, im Austausch mit anderen Start-ups zu sein, um das unternehmerische Mindset zu leben. Die regelmäßigen Sparring-Sessions haben geholfen, das richtige operative Setup für das Geschäftsmodell zu entwickeln. Auch strategisch ist ein neutraler Sparringspartner elementar, um keinen Bias für die eigene Perspektive zu bekommen (Stichwort: „Kill your darlings“).

Wie lief es bisher?

Vor unserem Start im xdeck hatten wir vier Unternehmenskunden, die wir bei der Führungskräfteentwicklung unterstützt haben. Nach etwas mehr als vier Monaten im xdeck haben wir die Kundenanzahl mehr als verdoppelt und den Gesamtumsatz um 153 Prozent gesteigert.

Was sind eure nächsten Schritte?

Unsere Kunden und deren Führungskräfte sind absolut überzeugt von der Wirksamkeit der digitalen Personalentwicklung. Eine wesentliche Wachstumsquelle sind bereits jetzt die Nachbeauftragungen aus unseren bestehenden Kundenbeziehungen. Das macht uns stolz und gibt uns den Product-Market-Fit, um die digitale Personalentwicklung noch viel mehr Unternehmen zugänglich zu machen.

Was ist dein wesentlicher Tipp für Gründer – in aller Kürze?

Der gemeinsame Nenner des Erfolgs ist ein unternehmerisches Mindset. Das umfasst maximale Nähe zum Kunden und Geschwindigkeit in der Lösungsentwicklung in Verbindung mit einer Business Mission, die auf die strategischen Unternehmensziele einzahlt und damit auch für die Geschäftsführung tragfähig ist.

Vielen Dank für das Gespräch!