Gehälter steigen flächendeckend – vom Absolventen bis zum Werksleiter
- Bis zu 4,1 Prozent mehr Gehalt über alle Führungsebenen
- Unternehmensgewinn diktiert Höhe der Boni
- Budgets für Zusatzleistungen und Firmenwagen sinken
Wien, 28. Mai 2018
Young Professionals fordern höhere Einstiegsgehälter
„Wir haben festgestellt, dass vermehrt auch die jüngeren Arbeitnehmer ihren Wert kennen und Forderungen an die Arbeitgeber stellen. Üppige Grundgehaltserhöhungen von 4,5 Prozent unter den Personen mit bis zu drei Jahren Berufserfahrung sind das Resultat dieser Entwicklung“, meint Alfred Berger, Leiter Compensation und Performance Management bei Kienbaum in Wien.
Besonders hohe Einstiegsgehälter erhalten laut der Kienbaum-Studie die Absolventen der Fächer Technik/Informatik mit 45.200 Euro pro Jahr. Die geringsten Einstiegsgehälter erhielten Absolventen der geisteswissenschaftlichen Fächer mit durchschnittlich 39.200 Euro pro Jahr.
Variable Vergütung sinkt leicht
Der Bonus ist weiterhin eine wichtige Komponente des Vergütungspakets, dennoch ist der Anteil im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Dies begründet sich maßgeblich durch die hohen Grundvergütungserhöhungen, während die variablen Vergütungskomponenten oft nicht erhöht wurden. Wie schon in den Vorjahren, liegt der Anteil derjenigen Top-Manager, die einen leistungsbezogenen Anteil ihrer Vergütung erhalten, auch dieses Jahr wieder bei 93 Prozent. In dieser Geschäftsführerebene erhalten die Führungskräfte rund ein Viertel ihrer Bezüge als variable Leistung. Im Folgenden erhalten 87 Prozent der Manager in der ersten Ebene unterhalb der Geschäftsführung einen Anteil von 18 Prozent ihres Gehalts als variablen Anteil. Im mittleren Management sind es 82 Prozent, die einen variablen Anteil in Höhe von 14 Prozent erhalten, und auf der untersten Führungsebene erhalten 73 Prozent der Teamleiter durchschnittlich 10 Prozent des Gehalts in Abhängigkeit ihrer Leistung. Die individuelle Leistungsbeurteilung hat im Vergleich zum Vorjahr an Bedeutung gewonnen: Waren im letzten Jahr lediglich 13 Prozent des variablen Gehalts der persönlichen Leistung geschuldet, sind es in diesem Jahr 19 Prozent. „Die tatsächliche Leistung einer Führungskraft nimmt mittlerweile einen wesentlich höheren Stellenwert am Anteil der variablen Vergütung ein: Nach wie vor hat der Gewinn eines Unternehmens mit 42 Prozent zwar den größten Einfluss auf die Höhe der Boni, doch wir sehen die Entwicklung hin zu einer Belohnung von Führungsqualitäten“, stellt Alfred Berger fest. Weitere Faktoren für die Höhe des variablen Anteils sind die Umsatzgröße mit 17 Prozent und die qualitativen Bezugsgrößen mit 19 Prozent.
Firmenwagen: beliebtestes Benefit trotz sinkender Budgets – außer im Top Management
Österreichs Zusatzleistung Nummer eins ist nach wie vor der Firmenwagen, obwohl die Studie Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr registriert. „Auch dieses Jahr fährt so gut wie jeder Unternehmensvorstand einen Firmenwagen, doch die Budgets sind deutlich gestiegen: durfte ein Auto im vergangenen Jahr noch 54.000 Euro kosten, sind es dieses Jahr 60.000 Euro für die obersten Führungsebenen“, sagt Alfred Berger. Bei den anderen Führungskräften liegt das Anschaffungsbudget zwischen 30.000 und 45.000 Euro. Im Bereich Spezialisten und unteres Management ist ein Rückgang der Budgets für Firmenwagen erkennbar. Neben dem vom Arbeitgeber finanzierten Wagen erfreuen sich mittlerweile auch andere Zusatzleistungen großer Beliebtheit. „Das Firmenhandy als klassisches Benefit bekommt Konkurrenz von Firmenfahrrädern, Fitnesskursen oder auch Essenszuschüssen und Kinderbetreuung. – Arbeitgeber lassen sich immer mehr einfallen, um Top-Leister zu binden. Aber wir haben festgestellt: es ist in Österreich immer noch viel Luft nach oben, denn die Konkurrenz schläft auch im Kampf um die besten Talente nicht“, fasst Alfred Berger zusammen.
Kerstin Wandt – T.: | E-Mail: Contact@kienbaum.de