Ungarn erhalten dieses Jahr durchschnittlich 7,5 Prozent mehr Grundgehalt
- Fachkräfte freuen sich über Gehaltssteigerungen von bis zu 8,9 Prozent
- Variable Gehaltsanteile weit verbreitet
- Firmenwagen sind nach wie vor Zusatzleistung Nummer 1
In Ungarn befindet sich die Konjunktur nach wie vor auf einem Höhenflug: Die Beschäftigung hat sich in diesem Jahr weiter erhöht, parallel ist die Arbeitslosigkeit noch einmal gesunken. Im Herbst 2018 lag die Zahl der Arbeitslosen auf dem niedrigsten, die Erwerbsquote auf dem höchsten Stand seit dem Systemwechsel vor über 25 Jahren. Basis dieser Zahlen ist der aktuelle Vergütungsreport „Ungarn“ der Personal- und Managementberatung Kienbaum Consultants Austria GmbH in Kooperation mit der Deutsch-Ungarischen Industrie- und Handelskammer (DUIHK). Für diese Studie wurden über 15.000 Positionen abgefragt, um in der Auswertung für 76 gängige Positionsprofile Gehaltsbänder darstellen zu können.
2018 verdienen Fachkräfte deutlich mehr
Die Studienergebnisse zeigen auf, dass weiterhin der Fachkräftemangel, genau wie die stark steigenden Löhne, Druck auf die Unternehmen ausüben. Facharbeiter hingegen profitieren durchweg von den Entwicklungen: Während Organisationen sich um Top-Talente reißen, können sich die gut ausgebildeten Kräfte über bis zu 8,9 Prozent mehr Gehalt freuen – entsprechend einer Jahresgrundvergütung von 2,7 Mio. HUF. „Die Unternehmen selbst beklagen sich über die mangelhafte Verfügbarkeit von Fachpersonal“, sagte Dirk Wölfer, Bereichsleiter Kommunikation der DUIHK, und ergänzt: „die Lohnnebenkosten werden aktuell vom Staat nicht schnell genug gesenkt.“ Die Regierung hatte im November 2016 in einer Vereinbarung mit Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden eine Senkung der Sozialabgaben für Arbeitgeber zugesagt, die an die tatsächlichen Lohnsteigerungen gekoppelt ist. Dementsprechend wurde die „Sozialsteuer“ von zuvor 27 Prozent in zwei Schritten auf derzeit 19,5 Prozent gesenkt. Damit entsprachen die Lohnnebenkosten im vergangenen Jahr etwa dem regionalen Durchschnitt.
Gehaltssteigerungen nach Hierarchiestufen
Die zweithöchsten Gehaltssteigerungen erhalten nach den Fachkräften die Führungskräfte mit 7,8 Prozent, was einer durchschnittlichen Jahresgrundvergütung von rund 9,6 Mio. HUF entspricht. „Die hierarchische Einstufung eines Mitarbeiters hat einen wesentlichen Einfluss auf das Gehalt. Sie spiegelt unter anderem auch die Wertigkeit einer Position innerhalb des Unternehmens wider. Die Spannbreite der Jahresgesamtbarvergütung ist in der Praxis außerordentlich groß“, meint dazu Alfred Berger, Leiter von Compensation und Performance Management bei Kienbaum, und ergänzt: „Da Führungskräfte die Ertragssituation eines Unternehmens wesentlich bestimmen, ist die Vergütung von Managern eng an den Unternehmenserfolg gekoppelt.“
Auch für die Positionen Geschäftsführer mit einer Jahresgrundvergütung von rund 23 Mio. HUF (entspricht einer Steigerung von 8,0 Prozent), höhere Angestellte mit rund 6 Mio. HUF (8,0 Prozent Steigerung) und Angestellte mit rund 3,4 Mio. HUF Jahresgrundvergütung (6,8 Prozent Steigerung) fallen die Gehaltsrunden im Jahr 2018 durchweg positiv aus.
Zusatzleistungen und variable Gehaltsanteile
Variable Gehaltsanteile sind auch in diesem Jahr in Ungarn weit verbreitet. Durchschnittlich über zwei Drittel aller Angestellten erhalten einen Teil ihrer Vergütung in variablen Anteilen, unter den Geschäftsführern sind es 85 Prozent.
Unter den Zusatzleistungen ist nach wie vor das Firmenfahrzeug die Nummer eins. Je höher die Führungskraft in der Hierarchie steht, desto häufiger werden Firmenwagen vergeben: 94 Prozent der Geschäftsführung, 54 Prozent der Führungskräfte und 16 Prozent der höheren Angestellten erhalten diese Zusatzleistung. Dabei liegt für die Geschäftsführung mit einem Budget von 17,6 Mio. HUF die Marke Audi ganz vorne, während für Führungskräfte mit 8,3 Mio. HUF und höhere Angestellte mit 4,8 Mio. HUF Anschaffungsbudget das Fabrikat Skoda die Liste anführt.
Über den Vergütungsreport
Der gemeinsame Vergütungsreport DUIHK und Kienbaum wurde 2018 zum 20. Mal erstellt. Für den aktuellen Report wurden reale Gehaltsdaten von 15.605 Stellen ausgewertet. Auf der Grundlage dieser Erhebung präsentiert der Report für 76 konkrete Positionen typische Werte zur Ausbildung, zur Personalverantwortung und zu den einzelnen Vergütungsbestandteilen. Die Höhe der Vergütung wird sowohl in Abhängigkeit von der Höhe des Umsatzes als auch der Mitarbeiterzahl des Unternehmens ausgewiesen. Damit erhalten HR-Manager verlässliche, marktkonforme Benchmarks, um die betriebliche Vergütungspolitik und individuelle Gehälter zu bestimmen und zu planen.
Der Vergütungsreport Ungarn ist zum Preis von 1.100€ (zzgl. MwSt.) im Kienbaum-Shop erhältlich. Weitere Informationen rund um das Thema Vergütung finden Sie auch unter www.kienbaum-compensation.com.
Kerstin Wandt – T.: | E-Mail: Contact@kienbaum.de