Doppelspitze für Wien

Doppelspitze für Wien

Im Januar dieses Jahres bekam Cornelia Zinn-Zinnenburg, die langjährig erfolgreich amtierende Geschäftsführerin von Kienbaum in Österreich, mit Sandra Schrögenauer eine gleichberechtigte Geschäftsführerin an ihre Seite. Wir sprechen mit beiden im Interview über die Vorzüge und Herausforderungen einer Doppelspitze.

Sandra und Cornelia, ihr leitet seit Jahresbeginn den Kienbaum Standort Wien als Doppelspitze. Wie kam es dazu, und welche Erfahrungen habt ihr in den ersten 100 Tagen schon gemacht?

 

Cornelia Zinn-Zinnenburg (CZZ): Wir haben bereits im vergangenen Jahr sehr eng zusammengearbeitet und so schon eine Art informelle Feuerprobe erlebt: Die COVID-Wirren haben uns gezeigt, dass wir sehr gut zusammenarbeiten und gemeinsam durch sie hindurch navigieren konnten. Also haben wir ein Konzept entwickelt und dieses direkt mit Fabian gegengespiegelt. Wir freuen uns darauf, zu beweisen, dass eine Doppelspitze funktionieren kann und eine win-win Situation für alle Beteiligten ist: Nach jahrelanger alleiniger Verantwortung habe ich in Sandra eine Kollegin gefunden, die mein uneingeschränktes Vertrauen hat und mit der ich Haltung, Werte und Ambition teile. Wir haben hohen Anspruch an uns selbst und sind mit Leidenschaft für unsere Klienten da.

Ein Dilemma in der Beratung ist ja die Tatsache, dass neben dem Tagesgeschäft, der fachlichen Führung und Entwicklung des Beraterteams und der Dienstleistung auch Managementtätigkeiten verlangt werden. Zusätzlich ist die Dynamik enorm und die Anforderungen sind komplexer geworden. Das geht sich irgendwann nicht mehr aus.

 

Sandra Schrögenauer (SSCH): Ich habe in den letzten zwei Jahren seit meinem Start bei Kienbaum eine unglaublich vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Cornelia erfahren, die sich seit dem „offiziellen“ Start unserer Doppelspitze noch verstärkt hat. Zugleich habe ich zunehmend Freude und Bereitschaft verspürt, auch mehr formale Verantwortung zu übernehmen. Bei alldem ist mir die Vereinbarkeit von Beruf und Familie als dreifache Mama sehr wichtig. Dank unserer dualen Führung ist das aber gut möglich und wir haben jetzt beide eine gesteigerte Arbeits- und Lebensqualität. Außerdem macht es Spaß, in der Kienbaumgruppe – aber nicht nur dort – als Role Models zu fungieren. Gegenseitige Wertschätzung, Respekt, Kompetenz und Integrität – damit fahren wir sehr gut.

 

Wie sind eure Aufgabenbereiche verteilt?

 

CZZ: Wir haben für uns zwar für eine grobe formale Zuständigkeit, speziell im Innenverhältnis, definiert, sehen uns aber als gleichverantwortlich in allen Agenden der Leitung bzw. der gesellschaftsrechtlichen Verantwortung.

 

SSCH: Ich übernehme gerne den Lead bei marktbezogenen Themen und im Bereich People Development. Bei zentralen Personalentscheidungen und Strategiefragen war von vornherein klar, dass wir uns dazu eng abstimmen. Bei kommerziellen Themen sowie bei der internen und externen Kommunikation verlasse ich mich auf Cornelias Erfahrung. Wir achten darauf, uns gegenseitig immer gut einzubinden.

 

Wo seht ihr die Vorteile der Doppelspitze?

 

CZZ: Verantwortung teilen zu können ist auch für mich ein deutlicher Gewinn an Lebensqualität. Mit dem guten Austausch auch eine Art „Sounding Board“ zu haben, egal worum es geht, ist extrem hilfreich – besonders bei wichtigen Entscheidungen.

 

SSCH: Wir teilen uns darüber hinaus auch das „People Management“ – alles was mit Performance unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu tun hat und harmonisieren unseren Blick auf die Organisation. Es ist ein gutes Gefühl, bestmöglich allen Aufgaben in den vereinbarten Bereichen gerecht werden zu können und dabei die Gewissheit zu haben, dass wir uns damit viel besser um unsere Mitarbeiter:innen kümmern können.

 

Wo liegen die Herausforderungen?

 

CZZ: Gute Abstimmung und Planung sind ein Muss. Zusätzlich zu unseren operativen Verantwortungen brauchen wir Zeitfenster für den regelmäßigen Austausch und natürlich auch die entsprechende Flexibilität dafür. Genau genommen braucht es eine permanente Dialogbereitschaft.

 

SSCH: Zentral ist auch, dass das Modell der gemeinsamen Führung gut nach außen und nach innen kommuniziert ist. Zu einigen Punkten gibt es wie gesagt je eine primäre Ansprechpartnerin – die Themen sind dann entweder gelöst und wir informieren uns gegenseitig bzw. lassen die Kollegin wissen, dass man sich um die Angelegenheit kümmert. Oder diskutieren das Thema gleich gemeinsam.

 

CZZ: Konsequente Abstimmung und Einbindung war zu Beginn für mich ungewohnt, hat sich aber durch den immer konstruktiven Austausch und den Fokus auf das gemeinsame Gelingen rasch zum Bedürfnis entwickelt. Persönlich sehe ich den durchaus erhöhten Kommunikationsbedarf nicht als Nachteil im Vergleich zum Gewinn: eine andere Perspektive einzunehmen und voneinander zu lernen sowie das Gefühl zu haben, dass wir gemeinsam viel besser auch für das Wohlbefinden der Organisation sorgen können.

 

SSCH: Vertrauen und Transparenz war und sind wichtig. Wir sind stolz darauf, ohne Rivalität oder „Machtmotiv“ zu agieren und gemeinsam mit unseren Teams viel gestalten zu können.

 

Was wünscht ihr euch für die Zukunft?

 

SSCH: Persönlich wünsche ich mir weiterhin viel gegenseitiges Vertrauen und gute Absprachen. Und mir ist es wichtig, dass wir auch über Fehler gemeinsam hinwegkommen und nachher auch mal darüber lachen können.

 

CZZ: Gerade in der Krisenzeit habe ich gelernt, dass einige Dinge in der Entwicklung und durch gegenseitige Inspiration wachsen. Eine Erfahrung, die ich erst durch die geteilte Verantwortung kennenlerne. Daher wünsche ich mir für die Zukunft auch für andere Bereiche mehr Doppelspitzen – denn die bringen durch die doppelte Stärke viel mehr Qualität in den Alltag.

 

Cornelia Zinn-Zinnenburg, Managing Director/ Partner & Co-Head Kienbaum WienCornelia Zinn-Zinnenburg, Managing Director/ Partner & Co-Head Kienbaum Wien:

Cornelia Zinn-Zinnenburg ist verheiratet und stolze Mutter von zwei Töchtern, die schon auf eigenen Beinen stehen. Als ausgebildete Dolmetscherin und Übersetzerin hat sie diese Skills seit 1993 im Executive Search erfolgreich anwenden und weiterentwickeln können. Auch heute sieht sie ihre Tätigkeit noch als „Traumberuf“, bei dem sie ihre Neugierde und ihr Interesse für viele Bereiche mit der Freude, Menschen und Unternehmen zu unterstützen, verbinden kann. Sie begeistert sich für Kunst & Malerei – insbesondere die Moderne, Ski-Touren gehen, Wandern & Schwammerlsuchen und segelt mit der Family-Crew und/oder Freunden gerne auf Meer und See.

 

 

Sandra Schrögenauer, Managing Director & Co-Head Kienbaum Wien

Sandra Schrögenauer, Managing Director & Co-Head Kienbaum Wien:

Als internationale Betriebswirtin ist Sandra Schrögenauer seit 15 Jahren im Executive Search tätig. Sie füllt ihren Beruf mit großer Leidenschaft aus und erachtet es als Privileg, ein Wirkungsfeld gefunden zu haben, das sie täglich mit Vorfreude auf den nächsten Arbeitstag blicken lässt.
Sandra Schrögenauer ist verheiratet und wird von drei Jungs im (Vor-)Schulalter ordentlich auf Trab gehalten. Sie genießt gemeinsame sportliche Ausflüge in der Natur – zu Fuß oder auf dem Rad, in den Bergen wie auch mit Taucherbrille unter Wasser – ebenso wie Opern-/Konzertbesuche und Zeit für ein gutes Buch.

 

 

Haben Sie Fragen? Sprechen Sie uns an!

Besuchen Sie unsere Seite für den Standort Österreich

Das könnte Sie auch interessieren

No items found