Brave Leadership – Mut zur Transformation
In einer Welt, die sich im ständigen Wandel befindet, sind Unternehmen mehr denn je gefordert, neue Ansätze in der Führung zu entwickeln. Transformation ist zur Notwendigkeit geworden, und mutige Führungskräfte sind gefragt, die in dieser dynamischen Umgebung einen klaren Kurs setzen. In der bereits zweiten Kienbaum Brave Leadership Session widmeten wir uns genau diesem Thema: Mut zu transformationaler Führung und wie Executives Geschäftsherausforderungen wirkungsvoll meistern. Wir haben die Kernaussagen der Veranstaltung noch einmal zusammengefasst und beleuchten die wesentlichen Impulse und Perspektiven.
Kienbaum Redaktion
Mut ist eine Ressource, die Führungskräfte befähigt, Klarheit zu schaffen, Sicherheit zurückzugewinnen und Menschen hinter gemeinsamen Zielen zu vereinen. Dies gilt besonders in einer Zeit, in der Unsicherheiten und schnelle Veränderungen zur Tagesordnung gehören. Bei der zweiten Brave Leadership Veranstaltung lieferten unsere Speaker Einblicke aus ihrem Führungsalltag.
Transformationale Führung: Ein menschenzentrierter Ansatz
Transformationale Führung basiert auf einer klaren Vision und ethischen Werten, die Mitarbeitende inspirieren und ihre Kreativität fördern sollen. Ziel ist es, eine Kultur des Vertrauens und der Zusammenarbeit zu etablieren. Dieser Führungsansatz ist entscheidend, um Unternehmen langfristig wettbewerbsfähig zu halten und die Anpassungsfähigkeit an veränderte Bedingungen zu sichern. Im Gegensatz zur transaktionalen Führung, die oft auf klare Strukturen und Prozesse setzt, zielt die transformationale Führung darauf ab, Mitarbeitende emotional zu binden und ihnen eine langfristige Perspektive zu geben. Diese „innere Unabhängigkeit“ und die Entwicklung eines persönlichen Wertekompasses sind Kernaspekte, die transformative Führungskräfte prägen.
Werte und Wandel: Diskussion mit Branchen-Insidern
In der ersten Diskussionsrunde „Werte und Wandel“ beschäftigten wir uns mit der Rolle von Führung in Zeiten des Wandels und der Bedeutung klarer Werte in der Führung. Michael Kümpfel, Vorstand Marketing, Sales & Customer bei MEWA, und Tilman Au, CEO von diva-e, betonten beide die Notwendigkeit situativer Führung. Kümpfel brachte seine Überzeugung zum Ausdruck, dass Führung nicht nach einem starren Schema funktioniere, sondern stets an den Kontext angepasst werden müsse. Dabei sei es besonders wichtig, sich als Führungskraft immer wieder selbst zu reflektieren und eine Bereitschaft zur Veränderung zu zeigen. Kümpfel hob hervor, dass eine flexible Führung von großer Bedeutung sei und verwies auf die Fähigkeit, sowohl transaktionale als auch transformationale Elemente im Führungsstil zu kombinieren.
Tilman Au hingegen legte den Fokus auf die Bedeutung einer klaren Teamstruktur und das Nutzen von Feedbacksystemen. Besonders in stark vernetzten Unternehmen, die sich kontinuierlich verändern, ist es entscheidend, Vertrauen durch transparente Kommunikation zu schaffen. Der Austausch innerhalb des Teams, insbesondere in Zeiten von Unsicherheit, ist für Au der Schlüssel, um ein gemeinsames Commitment zu erzeugen.
Erfolgsrezepte für den Wandel: Dr. Alexander v. Preen von Intersport
Alexander von Preen, CEO von Intersport, sprach in einem lebhaften Vortrag über die Herausforderungen, die sein Unternehmen in den vergangenen Jahren durchlaufen hat. Von Preen beschrieb, wie der Sporthändler mit einem klaren Purpose und einer Vision den Wandel gemeistert habe, der durch Krisen und Marktumbrüche ausgelöst wurde. Da Intersport in einer Genossenschaft strukturiert ist, spielte die enge Zusammenarbeit mit Stakeholdern eine zentrale Rolle. Er betonte die Bedeutung eines stabilen Fundaments, das die Mitarbeitenden durch schwierige Phasen trägt. Besonders eindrucksvoll war das Beispiel, wie Intersport während der Pandemie konsequente Entscheidungen traf, um die Liquidität zu sichern und den operativen Betrieb weiterzuführen. Diesen anfangs in den Medien noch kritisierten Schritt, habe das Vertrauen der Belegschaft und der Geschäftspartner:innen gestärkt und den Wert der klaren Kommunikation hervorgehoben.
Veränderung und Innovation: Impulse aus Telekommunikation und Industrie
Katharina Hopp, Senior Vice President bei Bosch Mobility Solutions, und Felicitas von Kyaw, HR Director bei Vodafone Deutschland, setzten Akzente, indem sie die Bedeutung von Innovation und kontinuierlichem Lernen betonten. Hopp beschrieb das Bild einer klaren „Landkarte“ als essenzielles Element für die Transformation: Ohne ein klares Zielbild werde der Wandel im Unternehmen schwer zu greifen sein. Ein solcher Fokus sei besonders notwendig, um in unsicheren Zeiten Orientierung zu geben und eine starke Identifikation mit der Unternehmensvision zu schaffen.
Von Kyaw hingegen unterstrich, dass Veränderung eine Teamaufgabe sei und dass Vertrauen zwischen den Beteiligten eine essenzielle Voraussetzung darstelle. Sie sprach über das Thema Lernfähigkeit und führte die „Grow“-Plattform von Vodafone als Beispiel an, die kontinuierlich weiterentwickelt werde und Mitarbeitenden die Möglichkeit biete, ihre Kompetenzen den aktuellen Anforderungen anzupassen. Für von Kyaw bedeutet Führung in Zeiten des Wandels, den Mut zu haben, unbequeme Entscheidungen zu treffen und auch mal „Nein“ zu sagen. Nur durch die Bereitschaft, Klarheit zu schaffen, könne Vertrauen entstehen und ein starkes Fundament für die gemeinsame Weiterentwicklung geschaffen werden.
Fazit: Brave Leadership in Aktion
Die zweite Brave Leadership Session machte deutlich, dass mutige Führung heute unverzichtbar ist. Unsere Speaker waren sich einig, dass transformationale Führung keine Frage des „Entweder-Oder“ ist, sondern dass es auf die Balance zwischen verschiedenen Führungsstilen ankommt. Mut bedeutet in diesem Kontext, den Kurs zu korrigieren, wenn nötig, aber auch den Mitarbeitenden eine langfristige Perspektive und eine klare Orientierung zu geben.
Konsequentes Handeln und Authentizität sind entscheidend, um Vertrauen zu schaffen. Mut zur Authentizität und das Einstehen für eigene Werte schaffen eine Grundlage, auf der Teams bereit sind, mit Engagement und Vertrauen an gemeinsamen Zielen zu arbeiten.
Die Veranstaltung hat gezeigt, dass Brave Leadership nicht nur aus großen, symbolischen Gesten besteht, sondern aus der Bereitschaft, täglich die kleinen mutigen Entscheidungen zu treffen. In einer Welt, die von Wandel geprägt ist, wird Transformation nicht nur zur Aufgabe, sondern zur täglichen Praxis der Führung – ein Ansatz, der langfristigen Erfolg und ein starkes Vertrauen in die Unternehmensvision schafft.