Executive Search

Status Now: Getting on board

Der Start in einen neuen Job ist immer etwas ganz Besonderes. Durch Social Distancing und Remote Work hat sich dieser in den letzten Monaten für Arbeitnehmer wie Arbeitgeber aber noch einmal grundlegend verändert. In ihrer neuen Beitragsserie geben Anne von Fallois und Dr. Anna-Maria Karl Einblicke in die aktuellen Entwicklungen rund um das Thema Onboarding.

Der erste Tag im neuen Office – und keiner ist da

 

Der Start an einer neuen beruflichen Station ist immer aufregend und emotionsbehaftet. Vorfreude, Hoffnungen und Erwartungen, vielleicht aber auch Sorgen und Abschiedsschmerz mit Blick auf die vorherige Position begleiten den ersten Tag an und in neuer Stelle. Für jemanden, der aktuell den Arbeitgeber wechselt, birgt das Ankommen in der neuen Position jedoch ganz besondere Herausforderungen. Und auch aus der Perspektive des Arbeitsgebers muss das Onboarding anders aufgesetzt werden, wenn sich das Team des oder der Neuen weitgehend im Homeoffice befindet und auch Peers auf derselben Führungsebene sowie Vorgesetzte nicht physisch anwesend sind.

Wie lässt sich trotzdem ein gutes Willkommen organisieren, das aus mehr besteht als einem Blumenstrauß auf dem Schreibtisch und einem Paket aus der IT-Abteilung mit den Devices für´s mobile Arbeiten? Und so prägend der Eindruck am allerersten Arbeitstag auch sein mag: Noch wichtiger ist die Frage, wie der oder die Neue unter dem Gebot des Abstands tatsächlich in den Alltag der neuen beruflichen Heimat eintauchen kann. Wie gelingt es, sich in digital dominierten Zeiten mit Köpfen, Strukturen und Prozessen vertraut zu machen, wie lassen sich Kommunikationsformen und -stile erschließen, wie entwickelt man ein Gefühl für die Unternehmenskultur und das Unternehmensumfeld?

Wir sprechen mit Menschen aus verschiedenen Branchen, die in den letzten Monaten ein neues Arbeitsverhältnis begründet haben: Wie geht das – Onboarding in Zeiten der Krise? Was haben sie erlebt – im Guten wie in Bezug auf Herausforderungen? Wie sehr sind sie „angekommen“ im neuen Arbeitsverhältnis?

 

Digitales Onboarding – Ein Erfahrungsbericht

 

Dr. Anna-Maria Karl, Director Executive Search

Das alles sind natürlich Fragen, die auch unser eigenes Unternehmen betreffen: Wie läuft das Onboarding eigentlich bei Kienbaum selbst? Den Start unserer Serie bildet daher ein kurzer Erfahrungsbericht von Dr. Anna-Maria Karl, seit 1. Juni Director Executive Search im Kienbaum-Büro in Stuttgart:

„Mein ursprünglich geplanter Starttermin bei Kienbaum im April fiel mitten in den Lockdown. Nach ein paar Telefonaten war daher schnell klar – wir verlängern die „Onboarding-Phase“ und schieben den persönlichen Beginn auf Juni. Gleichzeitig hatte ich mit meiner „Onboarding-Buddy“, also meiner Hauptansprechpartnerin, die in Berlin arbeitet, meinem Mentor und Ratgeber in Köln sowie meinem zukünftigen Chef in München regelmäßige Update-Calls und Projektbesprechungen. Diese haben mir eine profunde Einarbeitung und ein Kennenlernen der Themen sowie der Unternehmenskultur und -struktur aus dem Homeoffice heraus ermöglicht. Da ich schon immer sehr viel von Zuhause gearbeitet habe, stellte dieser Punkt eigentlich keine große Umstellung dar. Meine jüngste Tochter brachte es einmal wunderbar auf den Punkt:

„Onboarding ist doch wie im Flugzeug: Man steigt ein, schnallt sich an, aber das Flugzeug hebt noch nicht ab“.

Tatsächlich war ich sehr gut vorbereitet, als ich nach Pfingsten das erste Mal mein neues Büro betrat und gefühlt richtig durchstarten konnte. Wie bei jedem Neuanfang war es auch hier sehr spannend, meine neuen Kolleginnen und Kollegen am Standort und in der gesamten Organisation in einem Mix aus direktem Kontakt – ohne Händeschütteln und mit entsprechendem Abstand – oder per Teams und Skype kennenzulernen. Unvergesslich das Mittagessen am ersten Tag mit entsprechendem Social Distancing im Besprechungszimmer. Improvisiert, aber umso herzlicher.

Mein Kalender füllt sich nun unaufhörlich und von Woche zu Woche tauche ich Schritt für Schritt tiefer in das Unternehmen und seine Kultur ein. Die meisten Termine, einschließlich des Begrüßungstags, fanden online statt und waren perfekt organisiert und durchgeführt. Momentan starten nun fein dosiert wieder die Präsenzmeetings und wie überall zieht auch bei uns nun der „Status Now“ ein.

Bleibt zu fragen, ob mein Onboarding aktuell anders oder sogar schwieriger war. Ich möchte dies verneinen. Ich bin zutiefst überzeugt davon, dass die Potenziale und Erfahrungen aus der Krise auch künftig für das Onboarding im neuen Kontext genutzt werden müssen. Denn gerade beim Start in einen neuen Job spielt eine effiziente und digitale Kommunikation zunehmend eine wichtige Rolle, um schnell in der neuen Aufgabe anzukommen und Teil des neuen Teams zu werden. Gerade für international agierende Organisationen ist die Fähigkeit, Onboardings und Einarbeitungen digital ansprechend zu gestalten elementar. Und als Learning für jedes Ankommen in einer neuen Organisation bleibt auch zukünftig persönliches Vertrauen in Arbeitsbeziehungen das wesentliche Erfolgskriterium, und dies kann – und muss – heutzutage eben auch online aufgebaut werden.”

 

Sie haben Fragen? Dann sprechen Sie uns gerne an:

Anne von Fallois | E-Mail: anne.vonfallois@kienbaum.de | Tel.: +49 30 88 01 98-80

Dr. Anna-Maria Karl | E-Mail: anna-maria.karl@kienbaum.de | Tel.: +49 711 72 72 17-57