Berufliche Weiterbildung

Was versteht man unter beruflicher Weiterbildung?

Berufliche Weiterbildung umfasst alle Maßnahmen, die Fachkräfte und Führungskräfte nutzen, um ihre Qualifikationen zu erweitern und sich an neue Anforderungen des Arbeitsmarktes anzupassen. Dazu gehören Studiengänge, Zertifikatslehrgänge, Seminare oder digitale Fortbildungen, die gezielt Fachwissen und praxisrelevante Kompetenzen vermitteln. Besonders in Zeiten der Digitalisierung und Transformation ist lebenslanges Lernen entscheidend, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Warum ist berufliche Weiterbildung wichtig?

Eine kontinuierliche Weiterbildung bringt sowohl für Unternehmen als auch für Mitarbeitende zahlreiche Vorteile:

• Karrierechancen verbessern: Neue Qualifikationen erhöhen die Aufstiegsmöglichkeiten und Einkommensperspektiven.
• Wettbewerbsfähigkeit sichern: In einer sich stetig wandelnden Arbeitswelt ist aktuelles Wissen essenziell.
• Innovationsfähigkeit steigern: Weiterbildung fördert neue Denkweisen und innovative Lösungen.
• Fachkräftemangel begegnen: Unternehmen profitieren von intern entwickelten Talenten, statt auf externe Rekrutierung angewiesen zu sein.

Welche Möglichkeiten der beruflichen Weiterbildung gibt es?

Es gibt verschiedene Formen der beruflichen Weiterbildung, die sich an unterschiedliche Bedürfnisse anpassen:

• Akademische Weiterbildung: Bachelor- und Masterstudiengänge, die auf spezifische Berufsfelder vorbereiten.
• Berufsbegleitende Lehrgänge: Zertifikatskurse oder Weiterbildungen, die sich flexibel mit dem Job kombinieren lassen.
• Digitale Lernformate: Online-Studiengänge und E-Learning-Angebote, die orts- und zeitunabhängig absolviert werden können.

Wie können Unternehmen berufliche Weiterbildung gezielt fördern?

Für HR-Abteilungen ist es entscheidend, eine strukturierte und strategische Weiterbildungsplanung zu etablieren, um Mitarbeitende gezielt zu fördern.

Folgende Maßnahmen helfen dabei:

• Skill-Gap-Analyse: Welche Qualifikationen werden künftig benötigt? Welche Kompetenzen fehlen aktuell im Unternehmen?
• Individuelle Weiterbildungspläne: Mitarbeitende sollten je nach Karrierepfad und Unternehmenszielen maßgeschneiderte Lernangebote erhalten.
• Förderung und Finanzierung: Unternehmen können Mitarbeitenden Zuschüsse, Bildungsurlaub oder interne Lernplattformen zur Verfügung stellen.
• Integration in die Unternehmenskultur: Weiterbildung sollte als fester Bestandteil der Personalentwicklung verankert und regelmäßig evaluiert werden.

Steuerliche Vorteile der betrieblichen Weiterbildung

Arbeitgeber können die Kosten für Weiterbildungsmaßnahmen unter bestimmten Voraussetzungen steuerfrei übernehmen. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Weiterbildung im überwiegenden betrieblichen Interesse liegt und die Qualifikation die Einsatzfähigkeit der Mitarbeitenden im Unternehmen erhöht.

Laut § 3 Nr. 19 EStG sind Weiterbildungsleistungen steuerfrei, selbst wenn sie nicht direkt mit der aktuellen Tätigkeit in Verbindung stehen – beispielsweise Sprachkurse oder IT-Trainings. Unternehmen sollten jedoch folgende Punkte beachten:

• Dokumentation der Kostenübernahme: Die Vereinbarung über die Finanzierung der Weiterbildung sollte schriftlich festgehalten werden.
• Kein steuerpflichtiger Arbeitslohn: Übernimmt der Arbeitgeber die Kosten für eine beruflich relevante Weiterbildung, entsteht für die Mitarbeitenden in der Regel kein geldwerter Vorteil, sofern die Leistungen im betrieblichen Interesse stehen.
• Rückzahlungsklauseln: Falls eine Rückzahlungspflicht vereinbart wird (z. B. bei vorzeitigem Unternehmenswechsel), sollte dies vertraglich klar geregelt sein.

Berufliche Weiterbildung ist sowohl für Unternehmen als auch für ihre Mitarbeitenden ein entscheidender Erfolgsfaktor. Durch gezielte Weiterbildungsangebote, können Unternehmen ihre Fach- und Führungskräfte gezielt fördern, interne Kompetenzen stärken und auf die Anforderungen der digitalen Arbeitswelt vorbereiten. Gleichzeitig profitieren Mitarbeitende von verbesserten Karriereperspektiven und der Möglichkeit, ihr Wissen kontinuierlich auszubauen. So lassen sich Innovationskraft steigern, Fachkräftemangel entgegenwirken und die langfristige Mitarbeiterbindung verbessern.