Von und aus der Schweiz: Ringiers Wandel vom klassischen Verlagshaus zum international agierenden Medien- und Marketplaces-Unternehmen im Zeitalter der Digitalisierung
In dieser Folge von „Pioniere wie wir“ erhalten Sie von Robin Lingg, international erfahrener Medienunternehmer aus der sechsten Generation des renommierten Familienunternehmens Ringier, Einblicke in die Medienwelt und die Entwicklungen der Branche. Zudem erklärt er im Gespräch mit Fabian Kienbaum die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Transformation und Modernisierung in allen Geschäftsbereichen und warum der afrikanische Kontinent für ihn von besonderer Bedeutung ist.
In dieser Folge von „Pioniere wie wir“ sind wir zum ersten Mal im Ausland, in unserem schönen Nachbarland Schweiz, wo Robin Lingg, international erfahrener Medienunternehmer aus der sechsten Generation des renommierten Familienunternehmens Ringier, Einblicke in die Medienwelt und die Entwicklungen der Branche gibt. Seit über einem Jahrzehnt prägt Robin Lingg die Geschichte des Unternehmens, dessen Mehrheitsaktionär seine Familie ist, in verschiedenen Funktionen mit. Mit knapp 7.000 Mitarbeitenden und einem Umsatz von fast einer Milliarde ist Ringier ein echtes Medien-Schwergewicht. Gemeinsam diskutieren Robin und ich über die Veränderungen in der Branche, warum Robin davon träumt, eines Tages den lateinamerikanischen Markt zu erobern und mit welchem Ansatz er Brücken zwischen den Welten baut. Er erklärt auch die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Transformation und Modernisierung in allen Geschäftsbereichen und warum der afrikanische Kontinent für ihn von besonderer Bedeutung ist.
Ringier, ein traditionsreiches Medienunternehmen, das bereits 1833 gegründet wurde, steht für Transformation und Anpassungsfähigkeit, insbesondere in Zeiten der Digitalisierung. „Mein Onkel hat einmal gesagt, dass wir in den letzten 15 Jahren mehr verändert haben als in den eindrücklichen 175 Jahren davor“, sagt Robin Lingg über den Wandel der Firma. Denn das Unternehmen hat sich an einem Wendepunkt für das Unternehmertum entschieden: „Wir waren an einem Punkt, an dem es hieß: Entweder verkaufen und weglaufen oder, wie wir es getan haben, alles investieren, was zur Verfügung steht, um den Wandel und das Unternehmertum zu fördern.“ Und das zeigt sich auch in der Unternehmensstruktur: Während Ringier früher viele Mitarbeitende in Druckereien beschäftigte, werden heute mehr als 80 beeindruckende Prozent des EBITDA im digitalen Geschäft erwirtschaftet. Und dies nicht nur in Europa und Osteuropa, sondern auch in Afrika. Mit panafrikanischen Medienangeboten erreicht Ringier heute 50 Millionen Menschen auf dem Kontinent. Bei der Führung seiner Unternehmen setzt Robin auf lokales Management, denn er ist überzeugt, dass nachhaltige Geschäfte nur von Menschen vor Ort geführt werden können. Der international tätige Manager weiß um die Kraft, die darin liegt, Brücken zwischen unterschiedlichen Kulturen zu bauen. „Wir sollten weniger auf die Unterschiede zwischen den Menschen schauen und uns stattdessen mehr darauf konzentrieren, wo wir uns ähnlich sind, trotz unterschiedlicher Hintergründe und Geschichten. Denn am Ende des Tages funktionieren Menschen durch Menschen. Und wenn man anderen Menschen mit Respekt und Menschlichkeit begegnet, dann hat man in der Regel automatisch eine Beziehung.”
Hören Sie hier die ganze Folge:
Zur Person:
Robin Lingg ist seit 2014 Mitglied der Konzernleitung der Ringier AG. In dieser Funktion verantwortete er den Aufbau des Geschäftsbereichs Global Marketplaces, in dem die beeindruckenden digitalen Plattformen mit den Schwerpunkten Jobs, Real Estate, Cars und Horizontals der Ringier AG gebündelt sind. Dazu gehören bekannte Namen wie die Swiss Marketplace Group (Homegate, tutti.ch, AutoScout24, MotoScout24 und ImmoScout24, Ricardo, ImmoScout24, etc.) JobCloud, DeinDeal sowie die digitalen Marktplätze in Osteuropa (CV Keskus, eJobs, imobiliare.ro, profession.hu, etc.) und Afrika (Jobberman, BrighterMonday, etc.).
Seit Juni 2021 widmet sich Robin Lingg als Verwaltungsratspräsident primär der Ringier Sports Media Group (RSMG), welche die besten nationalen Sportmedien mit innovativer globaler Technologie verbindet. Mit 9 Medien Marken in 8 europäischen Ländern plus zwei strategischen Partnern (Livescore Group und DPG Media Group) erreicht RSMG monatlich über 300 Millionen Sportfans. RSMG investiert kontinuierlich und strategisch in den Sportmediensektor mit dem Ziel, durch die Konsolidierung führender digitaler Sportmedienmarken eine herausragende europäische Position zu erreichen. Zu diesen Marken gehören derzeit die Sportal Media Group in Bulgarien mit sportal.bg und Sportal365, gsp.ro in Rumänien, sportal.rs in Serbien, sportal.hu in Ungarn, sport.sk in der Slowakei, sportal.gr in Griechenland und A Bola in Portugal. Darüber hinaus unterstreichen die strategische Investition in die LiveScore Group mit Sitz in Großbritannien im Jahr 2022 sowie das im Dezember 2023 gegründete Joint Venture mit der DPG Media Group aus den Niederlanden diesen Anspruch.
Vor der Übernahme dieser wichtigen Positionen bei Ringier blickt Robin Lingg auf eine eindrückliche Karriere als CEO von Ringier Afrika und Asien sowie als Head of Business Development der Ringier AG zurück. Vor seiner operativen Tätigkeit bei Ringier war Robin Lingg in verschiedenen Funktionen im internationalen Geschäft des deutschen Pharmakonzerns Boehringer Ingelheim GmbH tätig, davon mehrere Jahre in Mexiko. Seine akademische Laufbahn führte ihn an die Universität Passau, wo er Sprachen, Wirtschafts- und Kulturwissenschaften studierte. Robin Lingg ist nicht nur ein engagierter Unternehmer, sondern auch ein engagierter Familienvater. Er ist verheiratet, stolzer Vater von drei Söhnen und lebt in Zürich.