DAX30-Chefs verdienen durchschnittlich 6,2 Millionen Euro
- Vergütung der ordentlichen Vorstandsmitglieder steigt um 4,9 Prozent
- Durchschnittswerte werden durch Ausreißer nach oben getrieben
- Hohe Zielerreichung bei der kurzfristigen variablen Vergütung
Köln, 04. April 2018
Ausreißer beeinflussen Durchschnittswerte
„Die Mittelwerte der Vorstandsgehälter werden natürlich durch einige Extreme nach oben getrieben. Beispielsweise lag die gewährte Vergütung des Vorstandsvorsitzenden von SAP, Bill McDermott, bei 19,8 Mio. Euro, die von Daimler-CEO Dieter Zetsche bei 12,9 Millionen Euro. Der Median, der weniger anfällig für Ausreißer ist, liegt mit 4,7 Millionen Euro deutlich unter dem Durchschnitt von 6,2 Millionen Euro“, sagt Sebastian Pacher, Vergütungsexperte bei Kienbaum, und ergänzt: „damit ist auch klar, dass die Vergütung der überwiegenden Mehrheit der DAX Vorstände nicht annährend an die 10 Millionen Euro-Marke heranreicht. Neben den genannten Unternehmen kratzen drei weitere an dieser Grenze.“ Die niedrigsten Gesamtdirektvergütungen erhalten mit rund 1,9 Millionen Euro der Vorstandschef der Commerzbank, Martin Zielke, und der Chef der RWE, Dr. Rolf Martin Schmitz, mit 2,3 Millionen Euro. Das Gesamtbudget für die Vorstandsvergütung beträgt in diesem Jahr im Durchschnitt rund 21,3 Millionen Euro, aus dem 6,6 Vorstandsmitglieder (Gesamtvorstand inkl. Vorsitzendem) vergütet werden.
Vorstandsziele ohne Ambition?
Die Vorstände der DAX Unternehmen haben die Ziele, die der variablen Vergütung zugrunde liegen, in aller Regel erreicht. Bei der kurzfristigen variablen Vergütung liegt die durchschnittliche Zielerreichung bei 124 Prozent, bei den ordentlichen Mitgliedern bei 122 Prozent. „Das letzte Jahr war für viele DAX Unternehmen ausgesprochen positiv. Auch das hat dazu geführt, dass gerade die finanziellen Ziele in vielen Unternehmen erreicht oder übererfüllt wurden. Nur in sechs Unternehmen lag die Zielerreichung bei der kurzfristigen variablen Vergütung unter der 100-Prozent-Marke. Natürlich sind solche Werte aber auch Wasser auf die Mühlen einiger Kritiker, die schon lange bemängeln, dass die Vorstandsziele von vornherein nicht ambitioniert genug gesteckt sind“, stellt Alexander von Preen, Geschäftsführer bei Kienbaum, fest. „Wenn man sich das aktuelle wirtschaftliche Umfeld anschaut, könnte es mit solche hohen Zielerreichungen in absehbarer Zeit schon wieder vorbei sein.“
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