People Convention 2025

Caroline Hanke über den Wandel von Jobprofilen und den Skills-led-Ansatz bei SAP

Was bedeutet es, Arbeit neu zu denken? Caroline Hanke hat eine klare Antwort: Es geht nicht mehr um Titel – es geht um Fähigkeiten. In ihrem Vortrag auf der People Convention 2025 spricht die Global Head of Organizational Growth & Health bei SAP über den Ansatz, Skills gegenüber Jobprofilen zu priorisieren. Sie macht deutlich: Der damit einhergehende Wandel ist groß, aber machbar – und er birgt viel Potential.

Skills first – weil der Wandel bleibt

SAP hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Bis 2028 will das Unternehmen eine echte Skills-first-Organisation werden. Das heißt: Nicht mehr nur Positionen zählen, sondern Fähigkeiten. Wer was kann, soll nicht dem Lebenslauf nach beurteilt werden – sondern nach echtem Können.

Denn: Die technologischen Umwälzungen – allen voran durch Künstliche Intelligenz – stellen selbst große Unternehmen wie SAP vor grundlegende Fragen. Wo sitzen heute eigentlich die Menschen mit KI-Kompetenzen? Wer muss morgen was können? Und: Wie fördern wir das gezielt?

Ein solides Fundament – kein Sprint

Um zukünftig schnell und verlässlich Antworten auf diese Fragen gewinnen zu können, erarbeitet SAP eine umfassende Skill-Taxonomie. 150 bestehende Rollen werden dafür analysiert. Kritisches Denken, Kommunikationsstärke, Agilität, Technologieverständnis – all das soll sichtbar und greifbar gemacht werden. Auf Basis dieses Fundaments, können später individuelle Lernempfehlungen gegeben und gezielte Entwicklungen angestoßen werden. So entstehen neue Formen der strategischen Personalplanung – alles datenbasiert und vernetzt.

Schauen Sie sich den gesamten Vortrag von Caroline Hanke auf der People Convention 2025 in voller Länge an

Weitere Inhalte der Konferenz finden Sie in unserem Rückblick der People Convention 2025

Technologie trifft Menschlichkeit

SAP nutzt dabei als „Kunde 0“ das eigene Produkt SuccessFactors – auch um es zukunftsfähig zu machen und attraktiv für Endkunden weiterzuentwickeln. Das Ziel: Jede:r Mitarbeiter:in soll künftig ein persönliches Growth-Portfolio pflegen können. Daraus entstehen Empfehlungen: Welche Fähigkeiten fehlen mir? Was kann ich als Nächstes lernen? Und welche Rolle könnte ich mittelfristig ausfüllen?

Lernen ist also mehr als ein Kurs. Es passiert im Dialog, im Tun, im Team. Gerade deshalb setzt SAP auf das Zusammenspiel von jungen Talenten und erfahrenen Kolleg:innen. Wissen soll nicht verschwinden – sondern sich ergänzen und dadurch wachsen.

Der Standort Deutschland im Fokus

Besonders eindrücklich ist der Blick auf Deutschland: SAP beschäftigt hier rund 25.000 Menschen. Doch der demografische Wandel, der Fachkräftemangel und die digitale Geschwindigkeit machen deutlich: Ohne gezielte Weiterentwicklung bleibt man schnell zurück. Auch deshalb setzt SAP auf Programme wie SAP Next Gen, fördert Coding-Campus und arbeitet mit Schulen und Universitäten zusammen. Insgesamt erreicht SAP dadurch rund eine Million junge Menschen im Jahr.

Soft Skills werden Superkräfte

Neben der Technologie rücken auch persönliche Kompetenzen ins Zentrum. Alles, was Maschinen nicht können – Empathie, Kommunikation, kritisches Denken – wird laut Hanke wichtiger. Gerade mit Blick auf KI gehe es nicht nur um Prompt Engineering, sondern um den verantwortungsvollen Umgang. Auch in klassischen Rollen, wie dem Kundenservice, verändern sich Aufgaben durch KI. Die Jobs verschwinden jedoch nicht – sie wandeln sich. Menschen bleiben zentral.

Als Deutsch-Amerikanerin kennt Caroline Hanke beide Kulturen – und sieht, wo Deutschland aufholen kann: Mehr Mut zum Risiko. Mehr Offenheit für Neues. Aber sie ist optimistisch: Die Talente sind da. Die Ideen auch. Jetzt gehe es darum, beides zusammenzubringen.