Jobsharing
Jobsharing in der Führungsebene, auch als „Top Sharing“ bekannt, ist ein flexibles Arbeitszeitmodell, bei dem sich zwei Führungskräfte eine Leitungsposition teilen. Beide übernehmen gemeinsam strategische und operative Aufgaben, stimmen sich bei wichtigen Entscheidungen ab und teilen ihre Arbeitszeiten flexibel auf.
Dieses Modell fördert die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, ohne Einbußen bei der Produktivität zu riskieren. Für Unternehmen bietet diese Arbeitsform nicht nur die Chance, Talente zu binden und Führungskräfte zu entlasten, sondern auch die Produktivität und Innovationskraft zu fördern, indem strategische Entscheidungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet werden.
Für wen ist Jobsharing geeignet?
Grundsätzlich kann jede:r Arbeitnehmer:in Jobsharing nutzen, vorausgesetzt, das Unternehmen bietet entsprechende Positionen und flexible Aufteilungen an. Doch nicht für jede Person ist diese Arbeitsform gleichermaßen geeignet. Erfolgreiches Jobsharing setzt eine klare Kommunikation, ein hohes Maß an Teamfähigkeit sowie die Bereitschaft zur Abstimmung voraus.
Jobsharing auf Führungsebene eignet sich besonders für erfahrene Führungskräfte, die ihre Arbeitszeit reduzieren möchten, und für Nachwuchstalente, die schrittweise in Führungsverantwortung hineinwachsen wollen. Es ist ideal für Personen, die ergänzende Kompetenzen mitbringen und bereit sind, eng im Tandem zusammenzuarbeiten.
Damit Jobsharing in der Führungsebene erfolgreich ist, sind eine klare Kommunikation, abgestimmte Ziele und eine gute persönliche Chemie zwischen den Partner:innen entscheidend. Beide sollten ähnliche Vorstellungen von Führung und Zusammenarbeit haben, um eine einheitliche Richtung für das Team vorzugeben. Immer mehr Unternehmen nutzen Jobsharing, um Führungsrollen flexibler zu gestalten und unterschiedliche Perspektiven in Entscheidungsprozesse einzubringen.
Wie funktioniert Jobsharing?
Beim Jobsharing ist eine klare Aufteilung der Verantwortungsbereiche essenziell. Dies kann nach Projekten, Fachbereichen oder Arbeitstagen erfolgen. Moderne Kommunikationstools unterstützen die enge Abstimmung und sorgen dafür, dass das Team klare Ansprechpartner:innen hat.
Rechtlich betrachtet handelt es sich um Arbeitsplatzteilung, die in § 13 des Teilzeit- und Befristungsgesetzes (TzBfG) geregelt sind. Jede:r Jobsharer:in hat individuelle Ansprüche auf Gehalt, Urlaub und Entgeltfortzahlung, die sich nach den vereinbarten Arbeitsstunden richten. Kündigt ein:e Partner:in, bleibt die Position des anderen bestehen. Unternehmen können jedoch eine Änderungskündigung, etwa zur Umwandlung in eine Vollzeitstelle, in Betracht ziehen.
Welche Vorteile bietet Jobsharing?
Jobsharing auf Führungsebene schafft zahlreiche Vorteile für Unternehmen und Führungskräfte:
- Vielfalt in der Führung: Zwei Führungskräfte bringen unterschiedliche Kompetenzen und Perspektiven ein, was zu fundierteren Entscheidungen führt.
- Entlastung: Die Arbeitslast wird geteilt, was Burnout vorbeugen und die Work-Life-Balance verbessern kann.
- Talente fördern: Das Modell eröffnet flexiblere Karrierewege und steigert die Attraktivität von Führungsrollen.
- Stabilität: Bei Krankheit oder Urlaub eines Partners ist die Führungsposition weiterhin besetzt, was Kontinuität sicherstellt.
Welche Jobsharing-Modelle gibt es in der Führungsebene?
Top Sharing:
Zwei Führungskräfte teilen sich eine Leitungsposition, treffen strategische Entscheidungen gemeinsam und übernehmen gemeinsam die Teamverantwortung.
Peertandems:
In Peertandems teilen sich zwei Fachkräfte eine Schlüsselposition, die oft schwer zu besetzen ist. Dieses Modell ist ideal für Positionen, die vielseitige Kompetenzen erfordern, da beide Partner:innen ihre Fachexpertise einbringen.
Succession Tandems:
Eine erfahrene Führungskraft bildet zusammen mit einer Nachwuchskraft ein zeitlich befristetes Tandem. Ziel ist es, dass die Nachwuchskraft schrittweise in die Rolle hineinwächst und die Position langfristig übernimmt.
Crossfunctional / Crosscompany Tandem:
Führungskräfte aus verschiedenen Bereichen oder Unternehmen, z. B. Mutter- und Tochtergesellschaft, besetzen gemeinsam eine Rolle, um Synergien zu schaffen und Ressourcen zu bündeln.
Für Unternehmen bietet Jobsharing bzw. Top Sharing eine innovative Möglichkeit, flexible Arbeitsmodelle zu implementieren und gleichzeitig die Produktivität sowie die Zufriedenheit der Mitarbeitenden sicherzustellen.
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