Kienbaum Glossar

Gehaltsband / Gehaltsbänder

Ein Gehaltsband ist eine definierte Bandbreite von Gehältern, die für bestimmte Positionen innerhalb eines Unternehmens festgelegt wird. Es umfasst in der Regel ein Minimum und ein Maximum, zwischen denen die Gehälter der Mitarbeitenden, die dem Gehaltsband zugeordnet werden, variieren können. Gehaltsbänder geben klare Richtlinien für die Bezahlung von Mitarbeitenden. Diese Struktur hilft Unternehmen, faire Entlohnungspraktiken zu etablieren und zu gewährleisten, dass Mitarbeitende mit ähnlichen Qualifikationen und Verantwortlichkeiten vergleichbare Gehälter erhalten. Dies sicherzustellen, gewinnt auch im Kontext der EU-Richtlinie zur Entgeltgleichheit noch einmal stark an Relevanz.

Die Festlegung von Gehaltsbändern erfolgt häufig auf Basis einer analytischen Stellenbewertung, bei der Faktoren wie die Komplexität oder der Einfluss auf im Organisationsmodell berücksichtigt werden. Diese Bewertung ermöglicht es Unternehmen, Positionen mit ähnlicher Wertigkeit in Gruppen zu fassen und diesen Gruppen wiederrum entsprechende Gehaltsbänder einzuordnen.

Vorteile sich überlappender Gehaltsbänder

Üblicherweise gibt es mehrere Gehaltsbänder, die für verschiedene Positionen oder Wertigkeitsstufen gelten. Es ist nicht ungewöhnlich, dass das Höchstgehalt eines unteren Gehaltsbands dem Mindestgehalt eines höheren Bands entspricht oder dieses sogar überlappt. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn erfahrene Mitarbeitende in einer Position mit niedrigerer Stellenbewertung ähnliche Gehälter erhalten wie neue Mitarbeitende in einer höherwertigen Position.

Die Überlappung von Gehaltsbändern bietet Flexibilität und ermöglicht es Unternehmen, talentierte Mitarbeitende zu halten und gleichzeitig interne Gerechtigkeit zu fördern. Wenn beispielsweise neue Senior Developer das gleiche Gehalt wie bereits länger beschäftigte Junior Developer erhalten, kann dies dazu beitragen, dass erfahrene Mitarbeitende motiviert bleiben und nicht das Gefühl haben, dass ihre Erfahrung nicht angemessen honoriert wird.

Die Überlappung kann auch eine strategische Maßnahme agiler Unternehmen sein, um den Übergang zwischen verschiedenen Rollen zu erleichtern. Wenn beispielsweise Mitarbeitende aufgrund neuer Anforderungen oder Projekte in eine andere Rolle wechseln, können sie weiterhin ihre bisherigen Gehälter erhalten und es sind keine sofortigen Anpassungen erforderlich.

Die richtige Gestaltung von Gehaltsbändern

Die Breite von Gehaltsbändern variiert je nach Branche, Unternehmensgröße und spezifischen Anforderungen der jeweiligen Positionen. Allgemein sollte ein Gehaltsband so gestaltet sein, dass es sowohl wettbewerbsfähig als auch anpassungsfähig ist. Ein typisches Gehaltsband könnte beispielsweise eine Spanne von 10 bis 20 % zwischen dem Mindest- und Höchstgehalt umfassen. Diese Breite ermöglicht es Unternehmen, sowohl Einstiegsgehälter als auch Erfahrungsgewinne im Laufe der Zeit angemessen abzubilden.

Darüber hinaus sollten Gehaltsbänder regelmäßig überprüft und angepasst werden, um sicherzustellen, dass sie den aktuellen Marktbedingungen entsprechen und den Bedürfnissen des Unternehmens gerecht werden. Faktoren wie Inflation, branchenspezifische Gehaltsentwicklungen und Veränderungen in der Unternehmensstrategie können Einfluss auf die erforderlichen Anpassungen haben. Eine regelmäßige Überprüfung hilft dabei, die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens auf dem Arbeitsmarkt zu sichern und gleichzeitig die Mitarbeiterzufriedenheit zu fördern.

Insgesamt ist ein gut strukturiertes Gehaltsband-System entscheidend für die Schaffung einer fairen und transparenten Vergütungsstruktur innerhalb eines Unternehmens. Indem sie klare Grenzen setzen und gleichzeitig Flexibilität bieten, tragen Gehaltsbänder dazu bei, eine positive Unternehmenskultur zu fördern und talentierte Mitarbeitende langfristig zu binden.

Weiteren Glossar-Eintrag Siehe hierzu auch: Job Grading
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