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Führungsspanne

Die Führungsspanne beschreibt die Anzahl der Mitarbeitenden, die direkt an eine Führungskraft berichten. Sie ist ein zentrales Element in der Organisationsstruktur eines Unternehmens und beeinflusst sowohl die Effizienz als auch die Hierarchie innerhalb der Organisation. Eine angemessene Führungsspanne ist nötig, um Führungskräften zu ermöglichen, ihre Teams effizient und effektiv zu leiten. 

Benchmark / Faustregel zur Führungsspanne

Als Faustregel sollten Führungskräfte für sieben bis zehn Mitarbeitende verantwortlich sein. Diese Zahl hat sich in vielen praktischen Anwendungen bewährt, wo sie eine Balance zwischen Kontrolle und Selbstständigkeit der Mitarbeitenden bietet. Diese Spanne ist jedoch nicht absolut und kann unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren variieren.

Die ideale Führungsspanne 

Die ideale Führungsspanne variiert je nach Unternehmensstruktur, Unternehmenskultur und den spezifischen Aufgaben der Mitarbeitenden. So kann es in einigen Unternehmen sinnvoll sein, auch größere Teams zu managen, insbesondere wenn die Mitarbeitenden gut ausgebildet sind und über ausreichend Erfahrung verfügen. Um die optimale Spanne zu bestimmen, sollten folgende Faktoren berücksichtigt werden: 

  • Komplexität der Aufgaben: Die Komplexität der Aufgaben hat einen direkten Einfluss auf die Führungsspanne. Je komplexer und vielschichtiger die Aufgaben sind, desto weniger Mitarbeitende kann eine Führungskraft effektiv managen. In solchen Fällen ist eine engere Betreuung erforderlich, um sicherzustellen, dass alle Aufgaben korrekt und effizient ausgeführt werden. 
  • Qualifikation der Mitarbeitenden: Die Qualifikation der Mitarbeitenden spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Hoch qualifizierte, erfahrene Mitarbeitende benötigen oft weniger direkte Aufsicht und können selbstständiger arbeiten, was höhere Führungsspannen ermöglicht. Im Gegensatz dazu erfordern weniger erfahrene Mitarbeitende eine intensivere Betreuung, was die ideale Führungsspanne verringert. 
  • Führungsstil und Unternehmenskultur: Der individuelle Führungsstil einer Führungskraft sowie die Kultur innerhalb eines Unternehmens haben einen erheblichen Einfluss auf die ideale Führungsspanne. Ein kooperativer Führungsstil, der auf Vertrauen und Eigenverantwortung setzt, kann größere Teams unterstützen, vor allem in einer Kultur, die Selbstständigkeit und Eigenverantwortung fördert. Dagegen erfordern autoritäre Stile oder hierarchische bzw. kontrollierende Unternehmenskulturen tendenziell kleinere Teams, um Kontrolle und Aufsicht zu gewährleisten. 
  • Technologieeinsatz: Der Einsatz moderner Technologien kann die Effizienz der Führungskräfte steigern und somit größere Führungsspannen ermöglichen. Digitale Tools zur Kommunikation und Aufgabenverwaltung entlasten die Vorgesetzten von administrativen Aufgaben und ermöglichen eine stärkere Konzentration auf strategische Führungsaufgaben.

Richtige Balance der Führunsspanne ist entscheidend

Wichtig ist es vor allem, eine Balance zwischen ausreichend Anleitung für Mitarbeitende und ausreichend eigenen Gestaltungsspielraum zu lassen. Zu viel Kontrolle und eine zu geringe Führungsspanne kann schnell als Micro-Management interpretiert werden oder sogar Hierarchielevel verschwimmen lassen. Eine zu hohe Führungsspanne wiederum wirkt sich oft negativ auf die Qualität der Führung und individuelle Betreuung der einzelnen Mitarbeitenden aus. Daher sollte jede Organisation regelmäßig ihre Führungsstrukturen überprüfen und anpassen, um sicherzustellen, dass die gewählte Führungsspanne sowohl für die Vorgesetzten als auch für die Mitarbeitenden optimal ist. 

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