Brave Leadership Session

Mutige Führung – Schlüssel zur digitalen Transformation

In einer Zeit, die von Unsicherheiten, schnellen technologischen Entwicklungen und dem Druck zur digitalen Transformation geprägt ist, gewinnt das Thema mutige Führung zunehmend an Bedeutung. In der ersten Kienbaum Brave Leadership Session unter dem Titel "Erfolg ist wichtiger als Angst – Wie digitale Transformation durch mutige Führung gelingt" drehte sich alles genau um diesen Aspekt: Wie können Führungskräfte in einer Welt voller Ungewissheiten durch Mut den Weg in eine erfolgreiche Zukunft gestalten? Die Diskussionen von Dr. Christoph Bauer (DuMont), Stephanie Wölfel (Ernsting´s Family) und Oliver Schlodder (ista) und Erkenntnisse der Veranstaltung zeigten, dass der Schlüssel zum Erfolg in einer verantwortungsbewussten und gleichzeitig mutigen Führung liegt.

Brave Leadership Oktober Intro Jens BergsteinDer zentrale Gedanke, den Kienbaum Director und Moderator der Veranstaltung Jens Bergstein, aufgriff, ist, dass Mut in Zeiten von Unsicherheiten ein Erfolgsfaktor sein kann. In einer Welt, die von Krisen, Klimawandel, Kriegen und der rasanten Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) geprägt ist, scheint mutige Führung ein Weg zu sein, um Unsicherheiten zu überwinden und proaktiv zu handeln. Besonders in der digitalen Transformation, erfordert es den Mut, Risiken einzugehen, alte Muster zu durchbrechen und technologische Chancen zu nutzen.

Unternehmen scheitern nicht an der Technologie, sondern an mangelnder Führung und fehlendem Mut zur Veränderung. Mutige Führung bedeutet, Verantwortung zu übernehmen und sich für das wirklich Wichtige einzusetzen – sei es Nachhaltigkeit oder die digitale Transformation. Dies sei entscheidend, um Organisationen zukunftsfähig zu machen.

Mut als wertorientiertes Handeln

Mut ist jedoch nicht nur der reine Wille, Risiken einzugehen. Mut ist ein kalkuliertes Eingehen von Risiken, das gleichzeitig verantwortungsbewusst und wertorientiert ist. Dies verdeutlicht, dass mutige Führung weit mehr ist als eine bloße Entschlossenheit; sie muss auch an Zielen ausgerichtet sein.

Ein besonders einprägsames Beispiel lieferte Dr. Christoph Bauer, CEO von DuMont, der den Wandel seines Unternehmens hin zu einer “AI Company” beschreibt. Er verdeutlichte, dass mutige Führungskräfte eine langfristige Vision verfolgen und bereit sind, Veränderungen zu initiieren, die das Unternehmen in eine (digitale) Zukunft führen.

Diskrepanz zwischen Anspruch und Realität

Brave Leadership Oktober HeckerObwohl der Faktor Mut in Unternehmen als relevant erachtet wird, zeigte eine Umfrage unter den Zuschauer:innen, dass mutige Führung zu selten gelebt wird. In einer Umfrage während der Veranstaltung gaben 72% der Teilnehmenden an, dass Mut ein zentraler Wert in Unternehmen ist. Doch nur 18% sehen ihre Führungskräfte als Vorbilder für mutige Führung. Diese Diskrepanz zeigt, dass es in vielen Unternehmen eine erhebliche Lücke gibt, wenn es darum geht, Mut in die Führungskultur zu integrieren.

Prof. Dr. Achim Hecker, Geschäftsführer der Digital Business University, unterstrich, dass Mut als Haltung nicht einfach zu entwickeln ist. Es reicht nicht aus, ein Seminar zu buchen und den Haken an das Thema “mutige Führung” zu setzen. Stattdessen brauche es Vorbilder und eine gelebte Unternehmenskultur, in der Mut tatsächlich praktiziert wird. Dies stellt eine zentrale Herausforderung für Unternehmen dar.

Offenheit als Schlüsselwert der Transformation

Neben Mut identifizierte Hecker Offenheit als einen weiteren Kernwert, der für eine erfolgreiche digitale Transformation unerlässlich ist. Offenheit bedeutet, sich mit Neuerungen auseinanderzusetzen und Chancen zu erkennen, anstatt ihnen mit Berührungsängsten zu begegnen. Besonders im Umgang mit neuen Technologien wie KI zeigt sich, dass Führungskräfte, die Offenheit leben, besser in der Lage sind, die Potenziale der digitalen Transformation zu nutzen.

Spannend ist, dass die Mehrheit der Veranstaltungsteilnehmenden keine Angst vor dem Verlust ihrer Position durch KI hat. Dies zeigt, dass Führungskräfte zunehmend bereit sind, die Herausforderungen der Digitalisierung anzunehmen, und sie nicht als Bedrohung, sondern als Chance sehen. Hier zeigt sich, dass Offenheit und Mut Hand in Hand gehen müssen, um die digitale Transformation erfolgreich zu gestalten.

Digitale Transformation als fortlaufender Prozess

In einer anschließenden Panel-Diskussion zwischen Dr. Christoph Bauer, Stephanie Wölfel, Oliver Schlodder und Jens Bergstein wurde deutlich, dass Unternehmen kontinuierlich daran arbeiten müssen, sich an neue Marktanforderungen und Kundenbedürfnisse anzupassen. Ein Beispiel dafür ist der Omnichannel-Ansatz, bei dem digitale und stationäre Geschäftsfelder eng verzahnt werden. Dies ermöglicht es Unternehmen wie Ernsting’s Family, trotz Herausforderungen wie der Pandemie, sowohl stationär als auch digital zu wachsen.

Auch in der Energiewirtschaft spielt die Digitalisierung eine Schlüsselrolle. Bei Ista wurde durch den Einsatz von Apps und neuen Technologien die Customer Journey vollständig umgestaltet. Dabei wurde der Fokus stärker auf Kundenbedürfnisse gelegt und Prozesse digital optimiert. Der Wandel erfordert nicht nur technologische Innovationen, sondern auch neue Geschäftsmodelle und mutige Entscheidungen.

Brave Leadership Oktober Panel2

Mutige Entscheidungen als Erfolgsfaktor

Transformation erfordert den Willen, bekannte Wege zu verlassen und neue Ansätze zu verfolgen. Unternehmen wie DuMont müssen sich mit der Disruption ihrer traditionellen Geschäftsmodelle auseinandersetzen. Die digitale Wirtschaft fordert neue Denkweisen und Anpassungen, insbesondere angesichts der starken Konzentration von Marktmacht auf wenige große Anbieter. Hier war es entscheidend, strategische Entscheidungen zu treffen und in zukunftsfähige Technologien wie MarTech zu investieren.

Die Rolle der Künstlichen Intelligenz

KI wird zunehmend als Werkzeug zur Effizienzsteigerung in Unternehmen eingesetzt. Während viele Führungskräfte der Technologie positiv gegenüberstehen, besteht die Herausforderung darin, sinnvolle Anwendungsfälle zu identifizieren. Bei Ernsting’s Family wird KI beispielsweise zur Automatisierung von Produktbeschreibungen und Übersetzungen genutzt, was enorme Zeitersparnisse bringt. Auch bei Ista erleichtert KI den Zugang zu relevanten Daten und verbessert so das Kundenerlebnis.

Allerdings betonten die Panel-Teilnehmenden, dass KI nur ein Baustein der Digitalisierung ist und nicht als alleinige Lösung angesehen werden sollte. Unternehmen müssen ihre bestehenden Prozesse und Datenstrukturen gut im Griff haben, um die Potenziale der KI optimal zu nutzen.

Unternehmenskultur und schnelle Entscheidungen

Mutige Entscheidungen erfordern allerdings auch eine Kultur, die Risiken zulässt und aus Fehlern lernt. Führungskräfte müssen in der Lage sein, auf Basis von Erfahrungen und Daten zügig zu handeln, ohne dabei unnötig lange Analysen abzuwarten. Diese Agilität ist entscheidend, um in einer sich schnell verändernden Welt wettbewerbsfähig zu bleiben.

Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg ist dabei auch das Team. Die Panel-Runde betonte, wie wichtig es sei, Mitarbeiter zu ermächtigen und ihnen die Freiheit zu geben, eigene Entscheidungen zu treffen. So entstehe eine Kultur des Unternehmertums, in der Innovationen gefördert und Verantwortung übernommen wird.

Fazit: Mutige Führung – der Weg in die Zukunft

Die Brave Leadership Session verdeutlichte, dass Mut und Offenheit die zentralen Werte sind, die Unternehmen in der digitalen Transformation benötigen. Mutige Führung bedeutet, entschlossen zu handeln, Risiken verantwortungsvoll einzugehen und sich für wichtige Ziele einzusetzen. Gleichzeitig braucht es Offenheit, um die Chancen neuer Technologien zu erkennen und zu nutzen.

 

 


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