Haben wir ein Leistungsproblem?
Leistung ist Leidenschaft. Leistung bringt uns voran und sichert Wohlstand. In einer Zeit, in der Deutschlands Wirtschaft in der Rezession steckt, müssen wir uns die Frage stellen: Haben wir ein Leistungsproblem? Ist die Leidenschaft für Leistung verloren gegangen? Dieser Frage widmen wir uns in unserer neuen Kienbaum Performance Management Studie.
Die Antwort ist komplex, aber eines ist sicher: Ohne Leistungsbereitschaft und den Willen, die Ärmel hochzukrempeln, werden wir keinen Fortschritt erzielen. Führung bedeutet, Verantwortung für Leistung zu übernehmen. Unternehmenslenker haben es in der Hand, Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen es Arbeit Spaß machen kann, wenn man mit dem richtigen Mindset und einem sinnstiftenden Ziel vor Augen an die Sache herangeht.
Wir müssen weg vom alten Denken, dass Leistung nur bedeutet, immer höher, schneller, weiter zu wollen. Leistung muss wieder als etwas verstanden werden, das sich lohnt – für Individuen, für Teams, Organisationen und die Gesellschaft. Es geht nicht darum, sich für etwas abzuarbeiten, sondern mit klarem Fokus das zu erreichen, was zählt. Effizienz und Wirksamkeit stehen im Zentrum – nicht im Sinne einer erschöpfenden Höchstleistung, sondern als nachhaltige, gute Leistung. Fortschritt sollte mehr als nur quantitative Erfolge messen.
“Mitarbeitende brauchen das Vertrauen, dass ihre Leistung gesehen, gewürdigt und honoriert wird.”
Doch das allein reicht nicht. Wir müssen die richtigen Rahmenbedingungen schaffen. Denn oft sind es nicht fehlende Fähigkeiten der Mitarbeitenden, sondern mangelnde Führungsfähigkeiten, Strukturen und Prozesse, die uns zurückhalten. Hier muss die Arbeitswelt ansetzen: Mitarbeitende brauchen das Vertrauen, dass ihre Leistung gesehen, gewürdigt und honoriert wird. Sie müssen sich darauf verlassen können, dass sich ihre Anstrengungen langfristig lohnen. Eine Unternehmenskultur, die Leistung anerkennt, wertschätzt und feiert, entwickelt sich zur Leistungskultur. Unsere aktuelle Studie zeigt jedoch: Obwohl 95% der Unternehmen insgesamt zustimmen, dass das Feiern von Erfolgen positiv zur Leistungskultur beiträgt, machen lediglich 38% Erfolge bzw. Top Performance explizit sichtbar und feiern diese.
Die Rolle von Führung für Leistungskultur in Unternehmen
Um eine starke Leistungskultur im Unternehmen zu verankern, spielt Führung eine herausragende Rolle. Erfolgreiche Unternehmen stellen in der Führungsebene ein einheitliches Leistungsverständnis sicher und steuern so ihre Performance Management Systeme. In der Praxis gibt es hier erhebliche Lücken: Trotz der vermuteten positiven Wirkungen guter Führung werden Führungskräfte noch mehrheitlich unzureichend befähigt. Nur rund ein Drittel stellt ihren Führungskräften moderne Instrumente zur Verfügung, um ein einheitliches Leistungsverständnis sicherzustellen.
Leistungsorientierung ist eine Frage der Haltung. Wer wirklich bereit ist, Leistung zu erbringen, muss erkennen, dass es nicht nur um das „Mehr“ geht, sondern um das „Besser“. Genau wie im Sport: Es gewinnt nicht die Person, die einfach nur mehr trainiert, sondern die, die klüger trainiert, sich auf das Wesentliche konzentriert und strategisch vorgeht. Wir müssen die Bereitschaft zur berühmten Extrameile neu definieren – es geht um smarte Leistung, die den Einzelnen und das gesamte Team voranbringt.
Alle Erkenntnisse zur Ausgestaltung moderner Performance Management Systeme finden Sie in unserer neuen Kienbaum Studie.